Gino & Theresa Riedel

Gino & Theresa Riedel

Therapien & Methoden

Was ist ein psychisches Trauma?

Wenn wir Psychotherapeuten von Trauma sprechen, dann meinen wir damit eine seelische Verletzung, welche die vorhandenen Bewältigungsmöglichkeiten völlig übersteigt und zu einem psychischen Ausnahmezustand führt.
Durch diese massive Überforderung kommt es zu Gefühlen von Ausweglosigkeit und Todesangst.

Auslöser können physische, emotionale oder sexuelle Gewalt (auch Zeuge davon zu werden), emotionale und körperliche Vernachlässigung, Katastrophen, Unfälle und Verluste sein. Nicht immer muss das traumatische Ereignis außerhalb normaler menschlicher Erfahrungen liegen. Kann das Erlebte nicht ausreichend verarbeitet werden, kann dies zu Symptomen führen, die den Alltag auch lange nach dem Trauma beinträchtigen können.

Dazu können nicht nur klassische Symptome wie Flashbacks, Schlafstörungen mit Alpträumen oder Angstzustände gehören. Oft kommt es z.B. auch zu Verhaltensweisen, die du selbst schwer einordnen und verstehen kannst. Dinge, die du früher gerne gemacht hast, fallen dir jetzt schwer. Du zweifelst an dir selbst und an Anderen, selbst an deinen Freunden und deiner Familie. Vielleicht bist du ständig nervös oder angespannt und weißt gar nicht weshalb. Anstatt raus zu gehen sitzt du vor dem PC oder am Handy, und irgendwie kannst du mit Niemandem darüber sprechen und fühlst dich einsam. Dabei ist anfangs häufig gar nicht klar, dass diese Veränderungen im Zusammenhang mit einem bestimmten Erlebnis stehen.

Wenn wir uns aber gemeinsam die Mühe machen und den Mut aufbringen, in die düstere Seelenlandschaft zu blicken, werden wir dahinter das Gute und Schöne finden, es erkennen, und nach Außen hin tragen können.

Trauma behandeln

Als zertifizierter Psychotraumatherapeut für Kinder & Jugendliche nutze ich in der Behandlung folgende Verfahren und Bausteine:

  • Psychoedukation (Selbst-Verständnis entwickeln)
  • Stabilisierung
  • Ressourcen aktivieren
  • Arbeiten mit Selbst-Anteilen
  • Trauma-Konfrontation:

    • EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing, was auf Deutsch Desensibilisierung und Verarbeitung durch Augenbewegung bedeutet.)
    • Integrative Traumatherapie
    • IRRT (Imagery Rescripting & Reprocessing Therapy)
    • TRIMB
     

I.B.T. integrative bindungsorientierte Traumatherapie – ein Angebot für jüngere Kinder und ihre Bezugspersonen

nach Katrin Boger

Belastungserlebnisse, die Kinder, Eltern oder beide gemeinsam in der frühen Kindheit erleben, führen oftmals sowohl beim Elternteil, als auch beim Kind zu einer ausgeprägten Belastungsreaktion. Häufig versuchen Eltern, ihre eigenen Belastungen gegenüber den Kindern zu verheimlichen, in der Absicht ihren Kindern weiterhin als gute Eltern zur Verfügung stehen zu wollen. Meistens aber spüren die Kinder die nicht kommunizierten elterlichen Belastungen, so dass sie einer enormen Verunsicherung ausgesetzt sind. Gleichwohl können Kinder durch entsprechende Erlebnisse eigene Belastungsreaktionen oder Traumafolgestörungen davon tragen, die sich oftmals noch über Jahre auswirken können, ohne das der Zusammenhang direkt erkennbar ist. Diese Erlebnisse behindern oftmals die Kinder bei ihren weiteren Entwicklungsschritten und sind oftmals schwer zu bearbeiten, da die Kinder in ihrem Entwicklungsalter noch keinen entsprechenden verbalen Ausdruck finden können. Oftmals zeigen Kinder bspw. Regulationsschwierigkeiten wie Impulsdurchbrüche, Weinerlichkeit oder Trennungsschwierigkeiten, deren Ursache erst Mal schwer einzuordnen ist. Bei genauerer Betrachtung können oftmals Belastungserlebnisse wie z.B. Geburtstraumata erkannt und in der Folge auch bearbeitet werden.

In der I.B.T.® – die Integrative Bindungsorientierte Traumatherapie geht es daher zunächst darum, die elterlichen Belastungen zu reduzieren, so dass die Eltern ihrem Kind wieder als stabiles Gegenüber zur Verfügung stehen können. Die weiterhin bestehende Belastungsreaktion beim Kind, das die Geschehnisse aus seiner eigenen Perspektive erlebt hat, sind dann jedoch weiterhin unbearbeitet. In einem zweiten Schritt ist daher wichtig, dass die Eltern dem Kind in der eigenen Verarbeitung zur Seite stehen. Diese Therapiemethode ist vornehmlich für Kleinkinder und Vorschulkindern entwickelt worden, aktiviert auch die Ressourcen von allen Beteiligten und wirkt sich positiv auf die Bindung zwischen Bezugspersonen und Kind aus.

Zeitlicher Umfang: ca. 4-5 Doppelstunden, eine Doppelstunde entspricht 100 Minuten

G-TEP: Eine Gruppe für Eltern

Eltern sind die größte Ressource für ihre Kinder. Aber was tun, wenn man als Elternteil selbst an seine Grenzen kommt? Durch die eigene psychische Belastung so mit sich beschäftigt ist, dass man dem Kind nicht gerecht werden kann? Wenn man durch die eigene Geschichte immer wieder in altes Erleben zurückgeworfen wird und dann die eigenen Stimmungen am Kind auslässt, obwohl man das gar nicht möchte? Wenn man aus der Haut fährt bei Kleinigkeiten und keine Geduld mehr hat? Oder wenn man durch die Erkrankung des Kindes schon so dünnhäutig ist, dass trotz Bemühungen oft nichts mehr geht?

Wir erleben häufig, dass das für Sie als Eltern eine große Belastung darstellt, denn natürlich möchten Sie gute Eltern sein – ihr Kind unterstützen, ein Vorbild sein und Halt geben können.

Um Sie dabei zu unterstützen, bieten wir regelmäßig eine dreiteilige Gruppensitzung mit der Methode „G-TEP“ an, die ursprünglich für geflüchtete Menschen mit traumatischen Erfahrungen entwickelt wurde. An drei aufeinanderfolgenden Donnerstag von 14:00-17:00 Uhr werden Sie in einer Gruppe von 4-6 Eltern dazu angeleitet, eigene Erfahrungen besser zu verarbeiten, ihr Stresslevel zu reduzieren und wieder mehr Kontrolle über ihre Gefühle und ihr Verhalten zu bekommen. Unsere Erfahrung zeigt, dass hierdurch in der Regel eine erste Beruhigung eintritt und durch mehr Entspannung im Alltag das eigene Wohlbefinden und auch das Miteinander mit der Familie verbessert wird. G-TEP bedient sich dabei einem natürlichen Mechanismus, wobei durch spezielle

Augenbewegungen die Verarbeitung nachgeahmt wird, die normalerweise im Schlaf stattfindet. Außerdem nutzen wir Elemente wie Entspannungsübungen, Aktivierung eigener Ressourcen, Skill-Training zur Reduktion von Hochanspannungszuständen und Erklärungsmodelle psychischer Mechanismen für ein besseres Selbst-Verständnis. Tröstend ist auch, dass Sie merken werden, dass Sie mit ihrer Problematik nicht allein sind und es weitere Eltern gibt, die mit ähnlichen Themen kämpfen. Bei Interesse melden Sie sich gerne über meine Website.

Ort: in meiner Praxis Heinrich-Hertz. Straße 18-32 Gebäude 22

Kosten: 100 Euro insgesamt für alle 3 Sitzungen bei 300 Euro

IRRT – Imagination Rescripting & Reprocessing Therapie
(nach M. Schmucker)

Schlimme Erfahrungen hinterlassen in unser Seelenlandschaft schlimme Erinnerungen. Obwohl es uns häufig nicht bewusst ist, wirken diese Erinnerungen und beeinflussen uns in unserem Alltag.

Wir können uns die Kraft, die die Erlebnisse in uns hinterlassen, auch im positiven Sinne zu nutzen machen. In der Traumatherapie arbeiten wir deshalb oft mit positiven, tröstenden Vorstellungsbildern. In deiner eigenen Fantasie ist alles möglich und scheinbar in Stein gemeißelte Drehbücher können doch noch umgeschrieben werden. Das wirkt sich viel heilsamer aus, als nur über das Erlebte zu sprechen. So können z.B. Mobbing-Erfahrungen, Gewalt-Erlebnisse, Unfälle, Misserfolge oder auch Verluste von wichtigen Menschen verarbeitet werden. Die Methode beinhaltet auch Möglichkeiten, die zu einem besseren Zugang zu sich selbst führen und kann die Einstellung gegenüber sich selbst zum Guten verändern. IRRT eignet sich für Schulkinder, Jugendliche und Erwachsene.

Gruppentherapie für Jugendliche 

Die Therapiegruppe findet Dienstags von 16:00 – 17:30 statt. In einer Gruppe von bis zu 8 Jugendlichen treffen wir uns wöchentlich, um gemeinsam über das zu sprechen, was euch beschäftigt, was euch vielleicht schwer fällt oder besorgt, aber auch um gemeinsam Erfolge zu feiern. Nach dem Motto „geteiltes Leid ist halbes Leid – geteilte Freude ist doppelte Freude“ möchte ich euch dabei unterstützen, miteinander ins Gespräch zu kommen. In Corona-Zeiten ist oft viel zu kurz gekommen, sich mit Gleichaltrigen über die wichtigen Dinge im Leben unterhalten zu können, und viele Jugendliche haben zu wenig Erfahrungen damit sammeln können, mit Peers (auch Mal offline) ins Gespräch zu kommen. Mit den eigenen Eltern will man irgendwann auch nicht mehr alles besprechen, und schnell fühlt man sich alleine. Die Schwierigkeiten, die ihr im Kontakt mit anderen Menschen erlebt, zeigen sich meist auch in der Therapiegruppe und können dort offen besprochen und verändert werden. Vielleicht sehnt ihr euch auch schon lange nach Gleichaltrigen, die euch verstehen können oder euch Tipps geben können, wie sie selbst mit ähnlichen Problemen umgehen. Die Themen können wir gemeinsam finden, je nachdem, was bei euch oben auf liegt. Ich unterstütze euch dabei mit meinem therapeutischen Wissen und begleite euch dabei auch in Einzelgesprächen. Alle 4-8 Wochen kommt jede und jeder von euch auch zu einem individuellen Gespräch, wo Dinge vertieft werden können, oder dafür genutzt werden können, wenn ihr z.B. noch Unterstützung braucht dabei, wie ihr ein Thema in der Gruppe ansprechen könnt.  

Falls du Interesse hast, melde dich gern, am besten per Mail. Als erstes machen wir dann ein Vorgespräch, um zu sehen, ob die Gruppentherapie für dich die passende Therapieform ist.